Informationen zur Gartenplanung

Hier erhalten Sie Informationen, die Ihnen helfen, die Qualität, den Umfang und die unterschiedlichen Anbieter einer Gartenplanung zu beurteilen.

Gartenplanung als Dienstleistung

Der Begriff Gartenplanung ist kein exakt definierter Fachbegriff. Dementsprechend haben sowohl Kunden als auch die unterschiedlichen Anbieter dieser Dienstleistung verschiedene Vorstellungen über Art und Umfang der Leistung. Als Landschaftsarchitekt versteht man unter Gartenplanung verschiedene Grundleistungen oder Arbeitsschritte, die generell für die Planung unterschiedlichster Freianlagen in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) definiert sind.

 

Was beinhaltet der Begriff Gartenplanung?

Allgemein versteht man unter dem Begriff Gartenplanung die zeichnerische Darstellung eines zu erstellenden Gartens. In der Regel erfolgt die Darstellung als Grundrisszeichnung im Maßstab 1:50 oder 1:100. Dazu kommen – falls erforderlich und im Leistungsumfang vereinbart – Schnitte und detaillierte Bauzeichnungen. Entsprechend den Leistungsphasen der Freianlagenplanung erfolgt vom Vorentwurf zum Entwurf eine zunehmende Detaillierung der Darstellung und Benennung der zu verwendenden Materialien. Im Entwurf ist dann die Raumstruktur des zukünftigen Gartens mit der maßstabsgerechten Anordnung aller vorgesehenen Bestandteile wie zum Beispiel Terrassen, Wegen und Pflanzflächen dargestellt. Auch die Hauptbepflanzung, also Bäume und Sträucher, ist Bestandteil des Entwurfs und sollte mit botanischem Namen benannt und der Standort exakt angegeben sein. Des Weiteren sollte zu jeder Gartenplanung ein detaillierter Bepflanzungsplan für Stauden, Gräser, Zwiebel- und Knollenpflanzen gehören. Für größere Bauvorhaben empfiehlt sich zudem eine Kostenermittlung und Ausschreibung des Bauvorhabens und eventuell eine Bauleitung.

 

Wer bietet Gartenplanung an?

So wie der Begriff Gartenplanung kein exakt definierter Fachbegriff ist, unterliegt die Tätigkeitsbezeichnung Gartenplaner keinerlei Zugangsbeschränkung. Neben Garten- und Landschaftsarchitekten darf sich jeder, der es denn gerne möchte – unabhängig von Ausbildung und Qualifikationen – als Gartenplaner bezeichnen. Insofern überrascht es nicht, dass die ganze Palette gärtnerischer Berufsbilder bei Anbietern von Gartenplanungen vertreten ist.

Landschaftsgärtner und andere Berufsbilder als Gartenplaner

In der Regel werden Gärten vom Landschaftsgärtner „geplant“. Das ist – zumindest in Deutschland – immer noch die Regel: Der Gärtner, der den Garten baut, plant ihn auch. Doch reicht eine gute handwerkliche Technik des Gärtners aus, um eine überzeugende Gartengestaltung zu schaffen?  Denn kann ein Gärtner neben seinen Rollen als Bautechniker in verschiedensten Bereichen, Materialfachmann, Betriebswirtschaftler, Verkäufer, Logistiker und Sachbearbeiter auch noch ein Gestaltungsexperte sein? Das scheint etwas viel verlangt zu sein für einen zwei- bis dreijährigen Ausbildungsberuf, zu dessen Inhalten die Grundlagen der Gestaltung nicht zählen.

Ein vermeintlicher Vorteil liegt darin, dass die Planung durch den Landschaftsgärtner meist kostenlos ist. Bei einfachen gestalterischen Ansprüchen und technisch unkomplizierten Gestaltungen genügt eine solche Planung vielen Kunden. Nachteile können darin liegen, dass die Planung meist nur skizzenhaft erfolgt und viele Detailfragen während des Bauablaufs vom Kunden oft unter Zeitdruck entschieden werden müssen. Der Kunde weiß also vor Baubeginn nur sehr vage, wie der Garten später aussehen wird und auch die Kosten sind bei dieser Vorgehensweise schwer unter Kontrolle zu halten. Weitere Nachteile könnten darin liegen, dass Bauweisen und Gestaltungen verkauft werden, die der Gartenbaubetrieb bereits häufig angewandt hat oder größere Gewinne versprechen als andere mögliche Alternativen. Wenn Planung und Ausführung in einer Hand liegen, könnte es auch sein, dass bestimmte Materialien und Pflanzen eingeplant werden, die der Gärtner zu besonders günstigen Konditionen beziehen kann oder schon länger im Lager liegen hat und verkauft werden müssen.

Es liegt mir fern, damit Landschaftsgärtner in Misskredit zu bringen, denn viele Landschaftsgärtner leisten zuverlässige und seriöse Arbeit. Gerade Gartenbaubetriebe, die sich auf hochwertige Privatgärten spezialisiert haben, beschäftigen auch Diplomingenieure unter anderem für die Planung und gestalten mit viel Erfahrung durchaus schöne Gartenanlagen.

Neben Landschaftsgärtnern finden sich auch Techniker oder Meister aus den Bereichen Baumschule oder Zierpflanzenbau unter den Anbietern für die Planung von Gärten. Gärtnermeister verfügen in der Regel über hervorragende Kenntnisse in der Vermehrung und Kultur von Pflanzen. Neben den gärtnerischen Berufszweigen sind zudem noch verschiedene andere Anbieter meist ohne gartenbauliche Qualifikation vertreten, wie zum Beispiel Feng Shui-Berater.

 

Gartenplanung per Internet

Viele Ingenieure und Gartenarchitekten bieten mittlerweile auch eine Fernplanung per Internet an, mit der durchaus ansehliche Ergebnisse erzielt werden können. Gerade für die Planung der baulichen Strukturen bei Neuanlagen in Neubaugebieten kann das probates Mittel sein.

Eine individuelle, auf die Wünsche und Möglichkeiten der Bewohner abgestimmte Planung, die zudem noch die besonderen örtlichen Gegebenheiten mit einbezieht, ist ohne ein Kennenlernen der Menschen und des Ortes kaum möglich. Besonders auch bei der Umgestaltung bestehender Gärten mit viel erhaltenswertem Bestand ist jedoch von einer Fernplanung abzuraten.

Spätestens bei der Bepflanzungsplanung stoßen Fernplanungen an Ihre Grenzen. Bei der Vielzahl der zu berücksichtigenden Standortfaktoren sind Ferndiagnosen nicht möglich. Und so beschränkt sich die Pflanzenauswahl meist auf ein kleines Sortiment robuster Pflanzen, die Fehler verzeihen und modulhaft zusammengesetzt werden.

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