Lärmschutz im Garten

Lärm beeinträchtigt die Lebensqualität. Durch die massive Zunahme des Straßenverkehrs gewinnt der Lärmschutz auch im Garten immer mehr an Bedeutung.

Lärm- und Schallschutzmaßnahmen für Gärten

Für unsere Mobiliät zahlen wir einen hohen Preis. Er wird in Dezibel (dB) gemessen und heißt Lärm. Das statistische Bundesamt in Wiesbaden stellte in seinen Erhebungen fest, dass rund 40 Prozent aller Eigenheimbesitzer unter Lärm leiden. So wird der Traum von den eigenen vier Wänden für viele Häuslebauer zum Albtraum. Zwar lässt sich der Krach mit speziellen Schallschutzfenstern erfolgreich aus den eigenen vier Wänden ausschließen, doch im Garten wird die Lärmbelästigung oft als unvermeidliches Übel stillschweigend hingenommen. Dabei verfügen Gartenarchitekten über Mittel und Wege den Lärmpegel spürbar zu senken und gleichzeitig für einen Sichtschutz zu sorgen: Es gibt bereits eine ganze Reihe verschiedener Lärmschutz-Systeme speziell für den Hausgarten. Das muss nicht immer der bekannte Erdwall sein. Auch auf engstem Raum ist heute ein wirksamer Lärmschutz möglich.
Grob gesagt lassen sich die Systeme zum Lärmschutz in drei Gruppen einteilen, die frei miteinander kombinierbar sind: Erdwall, Steilwall und Lärmschutzwand.

 

Erdwall als Lärmschutz für größere Gärten

Erdwälle sind die älteste und wirksamste Art den Lärm zu vermindern. Denn Masse schützt am Besten vor Lärm. Ein naturnah gestalteter Erdwall lässt sich zudem harmonisch in die Umgebung einfügen. Jedoch haben Erdwälle einen großen Platzbedarf und sind daher nicht für jeden Garten geeignet.

 

Steilwall als Lärmschutz für mittelgroße Gärten

Wenn nicht soviel Platz zur Verfügung steht, ist ein Steilwall eine geeignete Lösung, um für Ruhe zu sorgen. Hier halten Stahl- oder Betonelemente den Wall in Form. Mit Erde oder auch Steinwolle gefüllt und bepflanzt kann so bereits innerhalb eines Jahres eine schalldichte Steilwand-Hecke entstehen, die kaum noch an ein Lärmschutzbauwerk erinnert. Diese schlanken Wälle benötigen etwa die Hälfte ihrer Höhe an Platz. Dazu kommt noch der Raum, den die Pflanzen einnehmen: Von Kletterpflanzen, wie Efeu, bis hin zu Kräutern und Sträuchern lässt sich so ein Steilwall vielfältig und naturnah bepflanzen.

 

Schallschutzmauern oder-wände als Lärmschutz für kleine Gärten

Die Mehrzahl der Häuser wird heute auf engstem Raum gebaut und es fehlt in der Regel der Platz für einen Lärmschutzwall. Hier bieten Schallschutzmauern oder -wände geeignete Alternativen. Prinzipiell können sie aus jedem beliebigen Material (Holz, Beton, Ziegelsteine, Naturstein, Kunststoff, Glas) bestehen, solange es nur schwer genug ist, um für einen wirksamen Lärmschutz zu sorgen. Der Handel bietet dazu bereits eine Vielzahl von geeigneten Produkten für jeden Gartenstil.

Voll im Trend liegen mit Natursteinen gefüllte Drahtkörbe, so genannte Gabionen, die auch als spezielle Lärmschutzgabionen erhältlich sind. Damit lassen sich sehr schnell und einfach Lärmschutzmauern in edler Natursteinoptik errichten: Wie beim Legoprinzip stapeln Landschaftsgärtner die Drahtkörbe blitzschnell ohne Mörtel aufeinander. Dabei handelt es sich keineswegs um eine neumodische Technik. Denn erfunden wurden die Gabionen bereits von den alten Römern.

 

Effektiver Lärmschutz für den Garten

Ob und welche Art Lärmschutz für die jeweilige Situation geeignet ist, können Experten, wie Landschaftsarchitekten, beurteilen. Denn nicht nur das Platzangebot und die Optik sind entscheidend. Ausschlaggebend für einen wirksamen Schallschutz ist die genaue Lage und die Entfernungen des Hauses zu den Lärmverursachern.

Grundsätze für den Lärmschutz für Gärten:

  • Je näher das Lärmschutzbauwerk an der Schallquelle ist, desto größer ist die Wirkung. Der Lärm einer mehrere 100 Meter entfernten Autobahn ist mit einer Lärmschutzmaßnahme im Garten kaum zu beeinflussen.

 

  • Je höher die Lärmschutzwand oder der Wall ist, desto mehr wird der Schall verringert. Als Faustformel kann gelten: Sobald man das Dach eines Autos nicht mehr sieht, ist die lärmmindernde Wirkung bereits deutlich wahrnehmbar.

 

  • Je höher der zu schützende Bereich über dem Niveau der Lärmquelle liegt, desto geringer ist die Wirkung einer Schallschutzmaßnahme.

 

  • Je kürzer die Abschirmung ist, desto geringer ist der Effekt, da der Lärm von der Seite eindringt. Toreinfahrten und offene Eingänge mindern die Wirkung eines Lärmschutzbauwerks daher erheblich.

 

Rechtliche Aspekte für Lärmschutzbauwerke im Garten beachten

Hat man sich dazu entschlossen etwas gegen die Lärmbelästigung im eigenen Garten zu unternehmen, sollte der erste Weg zur Kommunalverwaltung führen. Hier gilt es zu klären, welche Baumaßnahmen zulässig sind. Meist gibt es Vorgaben für die Höhe und den Abstand zur Grenze. Auch Landschaftsarchitekten kennen die lokalen Regelungen und wissen aus Erfahrung, wie der Garten am Besten zur Ruhe-Oase wird. Denn auch in dicht besiedelten Gebieten sind nie versiegender Verkehrslärm und das samstägliche Rasenmäherkonzert kein unvermeidliches Übel.